Jürgen Fischer, Wilhelm Mayer, Ursula Lösch, Kerstin Döhler, Susanne Storr-Hensel und Armin Mahn (v.l.n.r.) an der Grabstätte von Herbert und Hedda Eulenberg. Foto: SO

70. Todestag von Herbert Eulenberg

Am 4. September gedachte eine kleine Delegation des Heimat- und Bürgervereins Kaiserswerth e. V. dem vor 70 Jahren verstorbenen Dichters und Dramaturgen Herbert Eulenberg (1876 -1949) an seiner Grabstätte in Kaiserswerth. Mit Luise Dumont und Gustav Lindemann war er 1904 ans neu gegründete Düsseldorfer Schauspielhaus gekommen. Mit seiner Frau Hedda fand er 1905 in Kaiserswerth eine Heimat, der er bis zu seinem Tod 1949 treu geblieben war. Sein Haus, mehrmals erweitert, an dem nach ihm benannten Weg, steht heute unter Denkmalschutz. Er war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ein bekannter aber auch umstrittener Dramaturg, Journalist, Feuilletonist, Romancier, Lyriker, Essayist, Erzähler und auch Herausgeber. Hervorgehoben wird auch sein „rheinischer Charme“. Mit seiner Frau Hedda führte er in  Kaiserswerth ein offenes und gastfreundliches Haus. Sie hatte einen Namen als Übersetzerin. Über ihr Leben in Kaiserswerth schrieb sie das Buch „Im Doppelglück von Kunst und Liebe“. Im direkt am Rhein liegenden Garten trafen sich Künstler aus allen Bereichen zu Sommerfesten oder auch mit und ohne andere Anlässe.
Herbert Eulenberg war Mitbegründer des Künstlervereins „Junges Rheinland“, der wohl bedeutendste Künstlerbund der 1920er Jahre. Das Museum des Heimat- und Bürgervereins Kaiserswerth e. V. zeigt aus Anlass der Gründung dieses Künstlerbundes von 100 Jahren noch bis Ende September eine Ausstellung von Werken der Künstler, die einen Bezug zu Kaiserswerth oder zum Düsseldorfer Norden hatten. Eine Verlängerung und Erweiterung der Ausstellung ist vorgesehen. Unter NS-Herrschaft hatte die Künstlervereinigung keinen Bestand. Hebert Eulenberg erhielt Berufsverbot und konnte sich in sein Kaiserswerther „Haus Freiheit“ zurückziehen. Er war ein gradliniger Pazifist. Nur seine weltweite Anerkennung verschonte  ihn offensichtlich vor dem KZ. Anonym konnte er sich mit Unterstützung des Verlegers Droste (Tageszeitung „Der Mittag“ und „Kölner Anzeiger“) noch betätigen.
Herbert Eulenberg war der erste, der nach dem 2. Weltkrieg in Düsseldorf als Ehrenbürger gewürdigt wurde.  Neben dem Heinrich-Heine-Preis aus Hamburg erhielt er auch den Nationalpreis der DDR. Sein Haus in Kaiserswerth wurde wieder Treffpunkt von Künstlern unterschiedlichster Bereiche aus ganz Deutschland.

1949 initiierte er die Gründung des Vereins „Kaiserswerther Heimatfreunde e. V.“, der sich später in „Heimat- und Bürgerverein Kaiserswerth e.V.“ umbenannte und er war der erste Vorsitzende. Herbert Eulenberg starb am 4. September 1949 an den Verletzungen, die er durch herabstürzende Trümmerteile in der Nordstraße erlitt. In einer schlichten Grabstäte im Garten von „Haus Freiheit“  fand er seine letzte Ruhe. SO

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