Blick in den Skulpturenpark an der Alten Landstraße. Foto: SO

Künstlerischer Stahlstandort

In Kaiserswerth öffnet sich ein weiteres Denkmal, welches mit Sicherheit zusätzlich zu einem künstlerischen „Highlight“ wird. Nachdem schon  am 16. Juni, zum „Tag der offenen Gartenpforte“, das Anwesen Alte Landstraße 223, auch bekannt als das alte Landgericht, für die Öffentlichkeit zugänglich war, öffnete sich es erneut am 8. September, dem „Tag des offenen Denkmals“. Der bildende Künstler Friederich Werthmann (1927-2018) und die Fotografin Maren Heyne (geb. 1941, heute in einer Senioreneinrichtung lebend) haben ihre frühere Wohnung mit Atelier und Skulpturenpark als Werthmann-Heyne-Stiftung der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz übergeben. Auf dem geschichtsträchtigen Grundstück stand bis 1689 die Walburgiskirche. Sie wurde im Zuge des spanischen Erbfolgekrieges beim Ausbau der Kaiserswerther Festung abgerissen. Das heutige Gebäude wurde 1709 als Landgericht Kreuzberg errichtet.  100 Jahr später wurde in napoleonischer Zeit dieses Landgericht aufgelöst und das Anwesen schließlich als landwirtschaftlicher Hof genutzt. In den 1960er Jahren hat das Künstlerehepaar Werthmann-Heynen das Objekt erworben, restauriert und mit Hilfe des Landschaftsarchitekten Roland Weber (1909-1997) den heute denkmalgeschützten Skulpturenpark mit Stahlskulpturen von Friederich Werthmann angelegt. Werthmann verwendete seit 1957 nur noch Stahl für seine plastischen, abstrakten Arbeiten. Er war ein fleißiger Künstler und schuf neben Zeichnungen über 800 plastische Werke für private Sammlungen, Museen und öffentliche Orte. Hier in Kaiserswerth sticht der „Doppelloop“ (doppelte Looping) auf dem Verkehrskreisel an der Niederrheinstraße ins Auge. In dem eindrucksvollen, gut bestückten Skulpturenpark an der Alten Landstraße stehen bis zu 17 m hohe Skulpturen. Die Gebäude einschließlich des ehemaligen Ateliers müssen umfassend saniert und restauriert werden, bevor sie für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Auch im Skulpturenpark sind noch entsprechenden Arbeiten notwendig. Der Neubau eines Versammlungs- und Veranstaltungsraums ist vorgesehen. Spenden sind dafür nicht nur erbeten sondern auch notwendig, um die Pläne für die Öffnung des Projekts baldmöglichst umzusetzen. Die IBAN für Konto der DSD Werthmann-Heyne-Stiftung bei der Bank für Sozialwirtschaft in Köln lautet: DE97 3702 0500 0001 5273 00.  Der Verwendungszweck sollte angegeben werden. Selbstverständlich sind die Spenden steuerabzugsfähig. In Anlehnung an den wirtschaftlichen Stahlstandort Duisburg könnte man den Düsseldorfer Norden als „künstlerischen Stahlstandort“ bezeichnen, mit dem Skulpturenpark von Friederich Werthmann an der Alten Landstraße, dem Skulpturenpark von Peter Schwickerrath am Elbinger Weg in Lohausen (in völlig anderem Stil und in anderer Arbeitsweise) und dessen wuchtige Skulptur „Im Kontext“ in der Kaiserpfalz. SO

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